FSME-Impfungen

Die Welt der Medizin ist ständig in Bewegung. An dieser Stelle möchten wir Ihnen eine Auswahl interessanter Neuigkeiten aus der Medizin und aus unserer Praxis zur Verfügung stellen.
Vorsorge im Fokus: Beratung zum Thema FSME-Schutzimpfung Saison 2015

Impfungen und deren Mythen

Wieder einmal diskutiert Deutschland über das Impfen. Denn wieder einmal sind die Masern ausgebrochen. Und wieder einmal sind Mediziner wie Politiker geschockt: Wieso taucht diese anderswo längst ausgerottete, gefährliche Krankheit bei uns immer wieder auf?

Masern rufen in 20 bis 30 Prozent der Fälle schwerste Begleiterkrankungen hervor und können "vor allem bei sehr kleinen Kindern auch tödlich enden", sagt der Freiburger Virologe Hartmut Hengel. Doch gerade diesen Kindern bis zu zwei Jahre fehlt in Deutschland ein Impfschutz: Nur 62 Prozent von ihnen sind ausreichend mit zwei Impfungen geschützt, wie eine gerade veröffentlichte Studie des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung ergab.
Für die meisten Ärzte gehören Impfungen zu den sichersten und wirksamsten Vorsorgemaßnahmen der modernen Medizin. Doch das sehen nach Angaben der Universität Augsburg etwa drei Prozent der Deutschen anders. Sie lehnen Impfungen strikt ab. Und immerhin zehn Prozent haben ein ungutes Gefühl bei der Sache.
Auch deshalb, weil Horrorgeschichten rund um das Impfen kursieren, von einer Verschwörung der Industrie bis hin zu dramatischen Risiken.
Laut Bundesgesundheitsministerium liegt die Zahl der anerkannten Impfschäden in Deutschland im Schnitt bei 34 pro Jahr. Bei knapp 50 Millionen Impfungen, die deutsche Ärzte jährlich Kindern und Erwachsenen in Oberarme oder Pobacken spritzen, ist das eine sehr niedrige Rate. Alleine die Gefahr, an einer Masern-Infektion zu sterben, ist deutlich höher: Immerhin einer von 10.000 Masern-Infizierten überlebt die Krankheit nicht.
(Quelle: Wirtschaftswoche 22.7.13)

Schützen Sie sich und lassen Sie sich impfen

Eine schwerwiegende Erkrankung durch FSME muss heute nicht mehr sein. Es gibt mittlerweile eine sehr gut verträgliche und wirksame FSME-Schutzimpfung.
Empfohlen werden FSME-Schutzimpfungen vor allem für Menschen, welche in ausgewiesenen Risiko-Gebieten leben (hauptsächlich Bayern und Baden-Württemberg, vereinzelt jedoch auch in weiteren Bundesländern wie Hessen, Thüringen und Rheinland-Pfalz) oder eine Reise in ein solches Gebiet planen. Wichtig ist auch zu wissen, dass mit zunehmendem Alter das Risiko auf eine schwerwiegenderen Erkrankung zunimmt. Kinder verarbeiten eine Infektion meist leichter und mit weniger starken Symptomen als Erwachsene.
Kinder und Erwachsene bekommen bei der FSME-Schutzimpfung einen jeweils spezifisch an ihr Alter angepassten Impfstoff, welche eine zuverlässige Wirkung und gleichsam gute Verträglichkeit gewährleistet.

Wie funktioniert die FSME-Schutzimpfung?

Bei einer FSME-Schutzimpfung werden abgeschwächte bzw. inaktivierte Krankheitserreger (RNA-Viren) in den Muskel gespritzt, das heißt, die Erreger können sich nicht mehr vermehren und stellen keine Erkrankungsgefahr dar. Als Konsequenz bilden sich Antikörper gegen den Krankheitserreger und der Körper hält ab der Immunisierung Abwehrstoffe gegen FSME bereit.
Nach drei Grundimmunisierungen innerhalb eines Jahres ist ein Impfschutz gewährleistet und trotz infiziertem Zeckenbiss erkrankt der Geimpfte nicht mehr an FSME. Hierfür wird dem Impfpatienten nach Gabe der ersten Impfung jeweils im Abstand von ein 1 bis drei Monaten und danach eine weitere nach 9 bis 12 Monaten Impfung verabreicht (konventionelle Impfung). Nach der Grundimmunisierung wird eine Auffrischung je nach Bedarf (z. B. Reisen in ein FSME-Risikogebiet) und alle drei bis fünf Jahre empfohlen.
Durch die vermehrte milderen Winter kam es in den letzten Jahren zu einem enormen Anstieg der gemeldeten FSME-Erkrankungen, weshalb eine Impfung gegen den FSME-Erreger wichtiger denn je ist. Nicht immer kann man sich ausreichend durch Kleidung vor Zeckenbisse und darauf folgende Infektionen und Erkrankungen schützen, besonders Personen mit beruflichen Kontakt zur Natur (durch Landwirtschaft, Kontakt zu Tieren, Aufenthalt im Freien etc.) wird eine Schutzimpfung empfohlen. Zusätzlich sollten Sie sich durch Schutzkleidung vor Zecken schützen, wenn Sie im Freien sind.
Quelle: http://www.gesundheitsseiten24.de